Wer billig kauft, kauft zweimal 💸
Letztes Mal sind wir bereits kurz auf kleinere Produktionsfirmen eingegangen.
Das Argument von kleinen Produktionsfirmen ist häufig der Preis - kleine Firmen können kostengünstiger für Agenturen produzieren.
Auf der Spielwiese der großen Projekte ist es aber schwierig, mit diesem Argument Anklang zu finden.
Ein kleines Beispiel:
Ein Kampagnenfilm für ein neues Produkt muss bis Ende des Monats fertig sein.
Die Agentur hat ein Angebot von einer großen Produktionsfirma für 200.000€ und ein Angebot von einer kleinen Newcomer-Filmproduktion für 150.000€.
In den meisten Fällen wird sich die Agentur für das teurere Angebot entscheiden.
Bei der großen Produktionsfirma kann sie sich sicher sein, dass das Projekt im Zeit- und Budgetrahmen umgesetzt wird. Geht etwas schief, hat das Unternehmen genug Rücklagen, Know-How und Person-Power, um den Film doch noch irgendwie bis Ende des Monats fertigzustellen.
Geht bei der kleinen Produktionsfirma etwas schief, hat die Agentur keine Sicherheit. Vielleicht liefert die Firma einen Tag zu spät oder geht wegen einem Fehler insolvent? Passiert das, sind 150.000€ in den Sand gesetzt und die Deadline nicht eingehalten.
Die 50.000€ mehr, die bei der größeren Produktionsfirma anfallen, sind für die Agentur quasi eine Versicherung, dass das Projekt nach ihren Angaben fertiggestellt wird.
Ganz nach dem Motto: Wer billig kauft, kauft zweimal.
Kleine Produktionsfirmen müssen also erst einen Track-Record vorweisen, bevor sie von Agenturen in Betracht gezogen werden. Der Preis allein entscheidet nicht.
Allerdings können kleinere Produktionsfirmen dennoch schon etwas vom Prozess der Großen mitnehmen. Mehr im nächsten Beitrag.